MYTHEN ENTKRÄFTEN
Die Seite soll Bauherren aufklären und Orientierung geben, indem gängige Bau- und Energie-Mythen klar entkräftet werden. Sie zeigt, wo wirklich Kosten entstehen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche eher Marketing oder Theorie sind. Gleichzeitig soll sie humorvoll und verständlich die wichtigsten Fakten vermitteln, sodass Leser fundierte Entscheidungen für ihr Bauprojekt treffen können.
Grundlage der Vergleichsrechung: Haus 12 m x 12 m und Geschosshöhe 2,625 m
Wir rechnen hier die Kosten für den Rohbau, da dieser den größten Teil der Baukosten ausmacht. Innenputz, Estrich etc. sind im Preis gleich. Egal was für eine Bauweise.

BODENPLATTE
Konvensionelle Bodenplatte mit Streifenfundment
Erdaushub bis Sohle 400 m3
Erdaushub Fundamente 12 m3
Kiesfilterschicht 15 cm 121 m2
Folie 121 m2
Stahl 1.764 kg
Beton 30,9 m3
Kosten zusammen: 26.605,00 EUR inkl. MwSt.
Tragende Bodenplatte 25 cm
Erdaushub bis Sohle 414 m3
Kiesfilterschicht 15 cm 144 m2
Folie 144 m2
Stahl 2.016 kg
Beton 36 m3
Kosten zusammen: 29.053,00 EUR inkl. MwSt.
Sie sehen hier, der Preisunterschied zwischen den beiden Varianten ist erträglich.
Jetzt vergleichen wir zusätzlich eine Bodenplatte mit XPS Dämmung 10 cm unter der Bodenplatte.
Tragende Bodenplatte 25 cm mit 10 cm Dämmung unterhalb
Erdaushub bis Sohle 432 m3
Sand 0-8 mm 144 m2
Dämmung XPS 100 mm 144 m2
Folie 144 m2
Stahl 2.016 kg
Beton 36 m3
Kosten zusammen: 39.188,96 EUR inkl. MwSt.
Der Kern der Sache:
Nicht nur ist die Dämmvariante die kostenintensivste, sie rentiert langfristig praktisch nicht.
Energieeinsparungen durch extreme Dämmung? Nicht messbar. Der Energieverbrauch hängt fast vollständig vom Nutzerverhalten ab.
Klassische Dämmung auf der Bodenplatte reicht völlig aus.
Alles andere sind Marketingmythen der Dämmindustrie – die Baukosten steigen, der Energieverbrauch bleibt unverändert.
Extremprogramme von Energieberatern, die angeblich alles auf die vierte Kommastelle berechnen, bringen im echten Leben keinen messbaren Vorteil, nur höhere Kosten.
Fazit: Sie sparen weder CO₂ noch Energie messbar – wohl aber bares Geld, wenn Sie sich auf solche Dämm-Hypes einlassen.
Takeaway: Wer clever baut, investiert dort, wo es wirklich wirkt, und lässt sich nicht von Marketingmythen blenden.
Aber, jetzt kommen die staatlichen Vorgaben ins Spiel und Sie müssen bestimmte U-Werte einhalten. Aber auch dies lässt sich mit etwas Augenmaß und Vernuft lösen.

KELLER (ohne besondere Anforderungen/Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser )
Klassich gemauert Porotonziegel T10 36,5 cm
Mauerwerk Außenwand 126 m2
Voranstrich 126 m2
Abdichtung KBM 126 m2
Noppenbahn 3 lagig 126 m2
Kosten zusammen: 32.839,96 EUR inkl. MwSt.
Betonkeller 25 cm und 10 cm XPS Dämmung
Außenwand Beton 126 m2
Autokran 50 to 1 Stk.
Betonpumpe 1 Stk.
Füllbeton 14 cm 17,64 m3
Fugendichtbänder 69 m
Abdichtung Fugen 21 m2
Dämmung 10 cm 126 m2
Noppenbahn 3 lagig 126 m2
Kosten zusammen: 59.834,55 EUR inkl. MwSt.
Betonkeller – Wann er Sinn macht
Ein Betonkeller ist sinnvoll, wenn besondere Anforderungen vorliegen, z. B.:
Auf Baustellen ohne besondere Anforderungen ist ein Betonkeller wirtschaftlich nicht sinnvoll: Die Kosten sind deutlich höher, der Nutzen kaum erkennbar.
Oft wird argumentiert, ein Betonkeller sei wasserdicht. Tatsächlich ist ein ordnungsgemäß gemauerter und abgedichteter Keller genauso dicht gegen Feuchtigkeit von außen. Der Trugschluss liegt darin, dass Beton automatisch vor Feuchtigkeit schützt. Schwachstellen sind insbesondere die Fugen zwischen den Platten, Fugen zur Bodenplatte und die Ecken. Werden diese nicht korrekt abgedichtet, nützt auch dickster Beton nichts. Nicht umsonst gibt es Spezialfirmen, die diese Fugen verpressen.
Die Verbreitung solcher Betonkeller-Varianten kommt häufig aus der Fertighausindustrie, die standardisierte Abläufe und Effizienz optimiert. Für den einzelnen Kunden stehen die Baukosten oft an zweiter Stelle. Marketingversprechen zu schneller Bauzeit oder Energieeinsparungen suggerieren Vorteile, die in der Praxis nicht messbar und vorhanden sind.
Fazit: Ein Betonkeller bringt bei normalen Bauprojekten keinen finanziellen oder energetischen Vorteil. Er lohnt sich nur, wenn besondere bauliche Anforderungen dies erfordern – dafür wurde er ursprünglich auch entwickelt.
Es gibt nur wenige Anforderungen, die man nicht auch mit einem gemauerten Keller erfüllen könnte – deshalb sollte dieser als bevorzugtes Bauvariante betrachtet werden.

Wohnhaus
Klassich gemauert Porotonziegel T9 36,5 cm
Mauerwerk Außenwand T9 126 m2
Dämmung Betonbauteile 6 cm 2 m2
Kosten zusammen: 51.477,51 EUR inkl. MwSt.

Porotonziegel T9 36,5 ungefüllt
Klassich gemauert Porotonziegel T7 36,5 gefüllt
Mauerwerk Außenwand T7 126 m2
Dämmung Betonbauteile 12 cm 2 m2
Kosten zusammen: 88.122,63 EUR inkl. MwSt.

Porotonziegel T7 36,5 gefüllt
Hier vergleichen wir einfach zwei Baustoffe miteinander
Die Verarbeitung ist bei beiden Varianten gleich. Dass bei T7 etwas mehr Abfall anfällt, lassen wir außen vor.
Blickt man auf die Bauphysik: Energie, die Sie innen erzeugen, geht nicht einfach durch die Außenwand verloren. Variante 2 verursacht extrem hohe Mehrkosten, liefert aber gegenüber Variante 1 keine messbare Einsparungen.
Dämmungen an Betonbauteilen wie Deckenrändern oder Fensterstürzen haben wir berücksichtigt. Grundsätzlich gilt: Ab etwa 80 mm Dicke bringt zusätzliche Dämmstärke kaum noch messbare Wirkung. Die effektivste Dämmstärke liegt zwischen 60 und 80 mm.
Fazit: Die extreme T7-Ausführung spart in Sachen Energie praktisch nichts, treibt aber die Baukosten in extreme Höhen. Weder CO₂ noch sonstige Energie wird dadurch eingespart.
Tipp: Machen Sie kurz einen Schritt zurück und lassen Sie die Zahlen wirken. Wir wollen Ihnen nichts verkaufen, sondern nur eine ehrliche Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen liefern.
Also, rechnen wir es einmal zusammen: Bodenplatte, Keller und zwei Vollgeschosse.
Variante T9
Bodenplatte
Kellergeschoss
Erdgeschoss
Obergeschoss
26.605,00 EUR
32.839,96 EUR
51.477,51 EUR
51.477,51 EUR
162.399,98 EUR
Variante T7
Bodenplatte
Kellergeschoss
Erdgeschoss
Obergeschoss
39.188,96 EUR
59.834,55 EUR
88.122,63 EUR
88.122,63 EUR
275.268,77 EUR
Erstes Fazit
Die aufgeführten Kosten stehen in keinem Verhältnis zu den angeblichen Einsparungen bei Energieverbrauch, Bauzeiten oder sonstigen Marketingversprechen.
Wie bereits erwähnt, entfällt ein Großteil des Energieverbrauchs auf die Warmwasserbereitung, ein weiterer Teil auf die Heizung in den kälteren Monaten – und das alles ist stark nutzerabhängig. Da können Sie dämmen, wie Sie wollen: Die Wirkung ist sehr begrenzt.
Massive Wände ermöglichen innerhalb von 24 Stunden weder messbar Energieeintrag noch -verlust. Vergleichbare Argumente sind daher wenig aussagekräftig. Energie sparen Sie vor allem durch bewusstes Nutzerverhalten und die Effizienz Ihrer Heizungsanlage.
Die Baukosten im Zusammenhang mit den Mythen rund um Dämmung sind unverhältnismäßig hoch. Im vorliegenden Beispiel sprechen wir von Mehrkosten in Höhe von rund 108.869 EUR bzw. etwa 40 % für den Rohbau.
Haben Sie eine Finanzierung? Dann berücksichtigen Sie den Zinseszinseffekt: Eine wirtschaftliche Amortisation ist zu keinem Zeitpunkt realistisch.
Eine klassische bewährte Bauweise, ist daher oft die sinnvollere Lösung
Kontakt
Klingholz Str. 7
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